Bei jeder Wendeltreppe die wir machen, streben wir nach Perfektion. Perfekte Geometrie. Perfekt glatte Untersicht. Präzise Details. Das alles ermöglicht die Technik des 21. Jahrhunderts und handwerkliche Verarbeitungstechniken.
Wir hoffen, dass unseren Wendeltreppen diese Qualitäten offenbaren, z. B. die dreistöckige Spiraltreppe in der Londoner One Bank Street, die vierstöckige Treppe im Bentinckhaus aus dem 18. Jahrhundert in Den Haag und die super-elegante Spirale in einem Büro in der historischen Rue de Tilsitt in der Nähe des Triumphbogens in Paris.
Doch egal wie modern und zukunftsweisend sie auch sind – wir wissen, dass uns die Geschichte zuvorgekommen ist, und wir sind froh darüber!
In einigen Übersetzungen des Alten Testaments ist zu lesen, dass der Tempel Salomos „gewendelte Stufen“ hatte, also eine Wendeltreppe war. Das bedeutet, dass es Treppen, die auf einer kreisförmigen Geometrie basieren, schon seit mindestens 3.000 Jahren gibt. Gesichert ist, dass sich die mit 135 Stufen älteste existierende Wendeltreppe im Inneren der Trajanssäule in Rom befindet, die im Jahr 113 nach Christus erbaut wurde.
Das Wesentliche einer Wendeltreppe ist natürlich der Kreis. Gibt es eine perfektere geometrische Form als einen Kreis – insbesondere in der Architektur und Kunst?
Denken Sie an die kreisförmige Kuppel und das Oculus im antiken Pantheon in Rom. Oder an Wassily Kandinskys Kreisbilder. Oder die kreisförmigen Proportionen in Leonardo da Vincis Zeichnung, dem „Vitruvianischen Menschen“. Oder die riesigen kreisförmigen Öffnungen in den Betonwänden der Phillips Exeter Academy Library in Amerika, die von einem der Größten der Architektur, Louis Kahn, entworfen wurde.
Gängig wurden Wendeltreppen im Mittelalter, als sie für den privaten Gebrauch des Klerus in die Wände von Kathedralen eingebaut wurden. Im 16. Jahrhundert kamen dann „Statement-Treppen“ auf, sie sollten beeindruckend und auffällig sein und die Macht und den Einfluss von Religionen, wohlhabenden Familien und Städten demonstrieren.
Man denke nur an die außergewöhnliche, dreiteilige Treppe in der Lauretanischen Bibliothek in Florenz, die auf Skizzen von Michelangelo basiert: der mittlere Treppenlauf mit gebogenen, die beiden äußeren Treppen mit geraden Stufen.
Noch erstaunlicher sind historische Wendeltreppen wie die Wendeltreppe mit einer Doppelhelix im französischen Chateau de Chambord, Christopher Wrens‘ Deans Treppe in der Londoner St. Paul’s Cathedral und Inigo Jones‘ Tulip-Wendeltreppe im Queen’s House in Greenwich. Alle diese Treppen verfügten bereits fünf Jahrhunderte bevor der Ausdruck erst geboren wurde, über den „Wow-Faktor“.
In den 1930er Jahren wurden Wendeltreppen, wie z. B. die wunderschönen, stromlinienförmigen Art-Déco-Treppen am De La Warr-Pavillon im englischen Bexhill mit der äußerst gewagten modernen Architektur in Verbindung gebracht.
Und Mitte der 1950er Jahre demonstrierten Wendeltreppen, wie Geometrie und Konstruktionstechnik erstaunliche Treppenaufgänge hervorbringen konnten, wie die von Eero Saarinen entworfene Wendeltreppe im General Motors Technical Center in Michigan. Und wie wäre es mit dem von Frank Lloyd Wrights entworfenen Guggenheim-Museum in New York aus dem Jahr 1959 – eigentlich eine riesige, 400 m lange Wendelrampe.
Bis dahin gab es bereits einige Wendeltreppen, die mehr als nur erstaunlich waren – sie waren eine wahre Schönheit. Eine der schönsten Wendeltreppen aller Zeiten wurde in den 1960er Jahren von dem legendären brasilianischen Architekten Oscar Niemeyer entworfen. Seine atemberaubende Treppe im Itamaraty-Palast in Brasilia hatte weder eine zentrale Stütze, noch Balustraden. Lediglich breite Stufen, die in einer spektakulären Kurve aufsteigen.
Wir haben schon viele gewendelte Treppen gebaut und mitgestaltet – und es macht uns nichts aus, hinter einem Genie wie Niemeyer an zweiter Stelle zu stehen! Wir sind einfach glücklich darüber, Teil der Geschichte dieser wirklich sinnlichen Treppenform zu sein.